Mittwoch, 30. November 2011

Der Sahneteich

Ich will einen kleinen Eintrag schreiben. Bei mir ist gerade alles ziemlich normal. Positiv normal. Normal einfach. Einfach unkomplizierter als die ersten 2 Monate. Ich glaube ich habe mich jetzt Eingelebt. Es ist unwahrscheinlich überraschend wie "schnell" ich mich an einem fremden Ort einleben kann; aber: Ich glaube, dass geht beinahe jedem so. Man gewöhnt sich an alles. Auch wenn ich vor wenigen Monaten bestimmt nicht gedacht hätte, dass ich mich an so manches von hier gewöhnen könnte. Ich bin gerade ganz zufrieden mit diesem Zustand der normalität. Es ist einfach wahnsinnig erleichternd nicht ständig unter Druck zu stehen. Diesem Erwartungsdruck, den man sich selbst macht, endlich anzukommen, gut zu sprechen und alles richtig zu machen. Es ist auch schön niemandem mehr Rechenschafft schuldig zu sein. In den ersten 2 Monaten hatte ich ein eher schlechtes Verhältnis zu meinen ersten Mietern, Verstaendigungsprobleme mit meinen chefs, habe Lima und seine Menschen als verrueckt erklaert (weil alles so chaotisch ist) und hatte wenige Freunde (ist eigentlich klar am Anfang), und wenn dann Leute die einen nur als Auslaender Attraktiv fanden und die ich sonst eher nicht als Freunde haben würde und somit ein paradoxes Abhängigkeitsverhältnis. Das sich das alles so schnell gebessert hat, hätte ich nicht erwartet. Ich bin zwar nicht der Typ, der auf der Stelle tritt, hätte aber manchmal erwartet, dass alles irgendwann stagniert und bis zum Ende abgesessen wird. Aber nichts da; alles ist im Flusssssssssss....

Ich habe meine Arbeit gewechselt (fast). Die letzte Zeit im Krankenhaus war, mit den Kindern und Patienten sehr schön und ich vermisse sie schon. Auch wenn die Arbeit recht lose war und ich mich manchmal etwas verloren gefühlt habe in diesem riesigen Krankenhaus, bin ich etwas trist. Dafür bekommt alles nun neuen Schwung, doch zum neuen Projekt gleich mehr. Ich hatte die letzten 3 Wochen frei, weil das Projekt im Krankenhaus gecancelt wurde (es hat mit dem Regierungswechsel zu Ollanta zu tun, der etwas rechts ist und das Projekt nicht so mag. Bzw. die Projektleiterin wie ich gehört habe. Es existiert jedoch unter anderem Namen in ähnlicher Weise weiterhin). Naja, hatte auf jeden Fall viel Freizeit, um das Familienleben zu genießen. Ich bin nämlich zu einem Mädchen aus dem Kurame-Projekt gezogen. Ich habe hier viele schöne Sachen mit den Rund 8 Familienmitgliedern hier im Haus erlebt (Oktoberfeiertage, Stadtbesichtigungen, Einblick in die Berufe der Eltern, Besuche bei Freunden und vor allem viele Abendspaziergänge und -essen). Habe ein schönes Zimmer, eine Eiskalte Dusche zur Verfügung (prickelnd) und bekomme dort auch meistens etwas zu essen (viel Reis zb. "Nudelreis-pillaw" ). Ansonsten freue ich mich endlich etwas mehr Sport machen zu können (laufe zb, Pueblo Libre liegt am Meer, oder Krafttraining). Ach ja: Ich wohne unweit von meiner ersten Pension entfernt, im gleichen schönen Stadtteil. Mit dem Gastbruder ("kotsche") trinke ich manchmal etwas Bier (chillig), mit Ana-Claudia aus dem Projekt wird "Crash" auf PS2 gezockt. Auch zu Weihnachten bin ich dort schon eingeladen. War bisher recht nett, wenn auch mir 2 Dinge gar nicht gefallen: erstens ist die Familie ziemlich arm (Die meisten waren noch nie ausserhalb von Lima, geschweige denn von Peru; Ich werde Scherzhaft/achtungsvoll "der reisende" genannt. apropos: Manche nennen mich als Früchteliebhaber auch verniedlichend den "Mango-man" oder  "Mangomann") und haben auch sonst keine wirklichen Hobbies oder beschäftigungen. Versteht mich nicht falsch, sie sind glücklich damit. Ich würde zugerne einmal Einblick in einen Kopf bekommen, wo nur Familie zählt, seinen kleinen beitrag zu leisten, vielleicht zur Schule zu gehen... Ich glaube es waäre ein Eindruck von Zufriedenheit, weil "unwichtige" oder belastende Themen so gar nicht erst entstehen. Es ist ein Leben ohne jegliche Forderungen, ohne die leisesten Ansprüche! Auch wenn es mich traurig macht (Ana's Tante sitzt meistens rum und fordert sich, vor allem geistig, meines wissens überhaupt nicht und "verschwendet", wie ich finde doch irgendwie ihre wertvolle Zeit) lässt es mich stark über meine moralischen Werte nachdenken, womit sie zufrieden sind und wo ich doch immer nur wieder etwas neues will, zwar nichts Materielles, aber immer neue Eindrücke und Spuren, die der kalte Wind der Zeit doch eh irgendwann hinwegfegt.
Jetzt bin ich auf der anderen Seite des Teichs und merke, dass für die Leute ganz andere Sachen wichtig sind.
Ich bin sehr froh in einer Familie gelebt zu haben, so bekommt man  schon den besten Einblick.

Zu den letzten Tagen: Ich habe mir in den letzten Tagen ein Straßenkinderprojekt ("mundo libre")angeschaut, in la Victoria, mit Kindern die schon in Kontakt mit Drogen gekommen sind. Eine kleine Gruppe, 8 Kinder bis 16 Jahre, z.t. wahnsinnig Aufgedreht (entzugerscheinungen), Manipulativ (tienes plata?), etwas Aggressiv (lässt auf eine traurige und harte Kindheit schließen), aber die meisten habe ich schon, nach heute 2 Tagen sehr liebgewonnen. Ich denke dorthin werde ich wechseln, ein ähnliches Projekt schaue ich mir in den nächsten 2 Tagen an. Es ist in einem anderen Haus in Jesus Maria. Die Kinder sind zuerst 1 Monat in einer kleingruppe zur ersten Anpassung im ersten Haus und wechseln dann ins andere (das, wo ich morgen besuche). Es gibt viele angebote, gesten waren wir am Strand (ai, Sonnenbrand) heute war eine Musiktherapeutin da (Jippie!). In beiden Projekten gibt es viele Aktionen handwerklicher art (toepfern, Holzarbeiten) und Musikalischer (cajonsessions) und auch sonst viele Moeglichkeiten.

Am zehnten Dezember steht ein weiterer Wechsel an: In 10 Tagen wechsel ich nach einem Monat nach Miraflores, in eine WG, wo zwar auch Deutsche leben, aber auch viele andere junge Erwachsene aus vielen Südamerikanischen und Europäischen Ländern (ca 15). Das Haus ist wunderschön ("Casa Roja"), schöner Garten, warme Dusche... Wenn ich diesem überdrüssig werde (ist dort schon fast europäisch), werde ich wieder in meine Familie zurückwechseln.
War aber vorhin zum Essen da und muss sagen die gute Atmosphäre und Feierstimmung lässt schönes hoffen.

Je nachdem ob ich die nächste Zeit noch frei habe, werde ich etwas Reisen. Der Besuch einer Freundin in Arequipa und einer anderen in Trujillo steht noch an.
Ansonsten läuft alles wie schon gesagt, relativ normal. Meine Gastfamilie findet es zuweilen schon normal (und kann darüber lachen, und erschrickt sich anders als anzunehmen nicht) wenn ich in der Tür, oder sonst wo stehe und sie mit schiefem Blick mit einer selbstgezogenen Fratze anstarre. Noch scheinen sich die Peruaner über deutsche Exoten zu freuen. Die Familie kuemmert sich sehr lieb um mich und ich fuehle mich gut!


Ich habe Post bekommen. 2 Pakete. yipyap! Mein Carepaket! Ich bin den Absendern dankbar, für die Erfüllung meiner Süchte, über  2 Kilo Nussecken und einer guten Lektüre!! Und ein "original Pudding" von D. Oetker!
Ich habe mich schon daran gewöhnt, wenig und fast nichts zu haben (keine Schokolade und sonstige dinge).  Ich frage mich gerade wie es wohl sein, wird wieder nach Deutschland zurueck zu kommen und auf einen Schlag alles zu jeder Zeit bekommen zu koennen... Hier in Peru gibt es auch viele Leckereien (Picarrones zb.). Mit der schmerzhaft kleinen Auswahl habe ich mich schon fast abgefunden. Hier ist Schokolade etc. leider sehr teuer und auch kaum vorhanden. Jedenfalls war ich mit dem ploetzlicen Angebot durch meine Postsendung schon fast irgendwie überfordert,
weil ich mir scheinbar das Konsumieren abgewöhnt habe. Es ist sehr schoen etwas aus der Heimat zu bekommen, es ist aber auch irgendwie merkwuerdig. Es sind eben doch zwei ganz unterschiedliche Welten. Und so scheinen meine Suechte und Verlangen mit der Zeit vehement nachzulassen. Schön eigentlich.
Mann, mann, mann. Wenn dass das Schokomonster vor wenigen Wochen lesen würde; es würde mit ungläubigem Blick grinsen...
Aber jetzt doch noch eine kleine Beschreibung als Genussmensch:

Auf trockenem Karton liegt, in einer silbernen Sänfte gleich, (alufolie), handwarmer, von Schokobrocken durchsetzter Krümelteig. Rasch aufgenommen von behutsamer Hand, flink zerkaut;
milde Herbstaromen entfalten eine farbenfrohe Geschmackessinfonie. Wie Butter zergeht das teigige Erlebnis. Einmalig buttrig, sind tausende von Haselnusssplittern, eng umschlossen. Zergessene Liebe.



PS: Wem ich bisher noch nicht begegnet bin:
- der "Unke von Quasar"
- dem "zahnlosen Elch"
- der "morbiden Wasserschlange"
- dem "Tunke-Fritt"
- "Floritos der Lustprimel"
- und Fiffe-Flachs

Freitag, 28. Oktober 2011

Neuland

PUDDDIIIIINNNNNGGG!!!!
Tausende kleine Schokomoleküle stieben den Keramikrand hinab. Wettrennen, der schnellste gewinnt. Sie taumeln umher, irritiert, bei jedem kleinen hopser, wabbelnd. Die Neigung wird zur Ebene, die wilde Rutschpartie kommt zum stehen. Doch urplötzlich geht es, unter tausenden winzigen Schreien, weiter. Ein riesiger Mund öffnet sich, ein gähnendes Loch, hinein. Tausende Farben, dann Zähne, die fletschen. Krraaarrrr, KKKRRR, Qualk. Dann ist alles still.
Mit Sahne nachgespült. Hmm, lecker, fertig.
So oder so ähnlich hätte mein letzter Traum aussehen können; aber nichts da. Hab mir nur kurz vorgestellt, wie es wäre etwas Pudding zu kosten. Ein kleiner Tagtraum. Denn obwohl ich schon 2 Mangos, hintereinander weggegessen habe, komme ich nicht um das Gefühl umhin, gerne mal wieder etwas Deutsche Küche genießen zu wollen... Und ich denke da nicht nur ans Dessert. So.
Wird mal wieder Zeit für einen kleinen Zwischenbericht für meine Lieben.
Fange ich erstmal mit meiner kleinen Reise an, die ich im Anschluss an den letzten Blogeintrag unternommen habe.

Cusco
Nach 3 Wochen in Lima bot sich mir die Möglichkeit die Sonne zu sehen und Lima wenige Tage zu verlassen. Marlene, eine Freundin aus Freiburg, hielt vor einigen Monaten gegebenes Wort und wollte sich mit mir, zusammen mit einer anderen Freiwilligen aus Arequipa in Cusco treffen. Da sie auf Durchreise war, würde sie nur eine Woche in Peru sein. Glücklicherweise hatte ich an den Tagen von Sonntag bis Donnerstag, wegen einem günstigen Wochenplan frei. Also machte ich kurzfristig alle Reservierungen (Bus, Zug, Machu Picchu Eintritt; Ja, den wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen). Zum Besuch des Wahrzeichens Perus sind pro Tag nur 500 Menschen zugelassen; ich hatte Glück noch eine von den 4 letzten Karten zu ergattern. 21 Stunden Busfahrt ließen mich schwitzen. Nach ca. 10 Stunden auf Andenhöhe wachte ich auf und wankte in rauschählichem zustand, leicht Benommen auf die Toilette (Höhenkrankheit), welche wirklich WIEDERLICH stank. Um mich drehte es sich kurz und ich Betrat diese Räumlichkeit der Hölle. Auf der Schüssel schlief ein Einheimischer. Ich weckte ihn unbarmherzig und verwies ihn seines Platzes. In Cusco, einer süßen kleinen Stadt, die mich an Florenz erinnerte, verspürte ich leichte Kopfschmerzen (Cocablätter-tee) und traf überglücklich die beiden Mädels.
Nach einer chilligen Nacht im Hostel, fuhren wir Mittags durchs heilige Tal, mit einem Combi (Bus) durchs heilige Tal (Fundstätte unzähliger Inka-Reliquien) nach Ollantaytambo. Wahnsinnige Weitsicht auf das Tal von einer Inka-ruine von einem Berg aus. In dem kleinen Dörfchen kaufte ich mir einen eleganten Alpacca-Pulli in Grau/weiß (zum Glück! Und nicht etwa in Lila) für 7 Euro. Im Zug ging es dann (es wurde immer urwäldlicher) direkt nach Aguas Calientes, das Dorf beim Machu. Spätestens ab hier wurde es relativ touristisch, da die kleinstadt von tourismus lebt. Später im Hostel machte ich mir einmal mehr wieder bewusst, was für ein großes Glück ich hatte hier zu sein. Im Bett unter der fetten mehrlagigen Wolldecke musste ich vor glücksgefühlen high ständig grinsen und lachen. Das verging mir mitten in der Nacht aber schnell, als mich ein Ohrenbetäubender Krach aufweckte.
„Du Marlene?“
„hmm, ja? Gähn“
„was ist das?“
„es regnet“.
Um 5 ging es aus den federn in Leichtbekleidung, durch 60 Pushups aufgewärmt, in die feuchtwarme, grüne Lunge Perus; in den angrenzenden Regenwald, eine Straße, eine Brücke, tausende von Stufen hinauf. Sehr beeindruckend: Die Steinernen Stufen, waren, wie eigentlich alles, original aus Inkas Zeiten erhalten. Nach anderthalb Stunden waren wir dann auch schon in der „verlorenen Stadt“ (keine Ahnung wieso sie verloren ist). Unbeschreiblich, die Atmosphäre, aber richtig geil. (siehe Bilder auf Facebook). Nach einiger Zeit meditativer Einsamkeit, in der Ruinenstadt, kamen die ersten anderen Besucher und wir machten uns an den Aufstieg vom 3.Berg: Huayna.-Picchu. Sozusagen der kleine Bruder vom Machu. Nach 700 weiteren Höhenmetern und 2 Stunden Treppensteigen auf den Kegel, hatten wir ein prächtige Aussicht über ganz Peru, fast.
Ein sehr schöner Moment. Für den Abstieg vom Huayna zum Machu wählten wir einen Umweg, wo wir komplett alleine waren (schwerer Abstieg), über Leitern, durch Dschungelpfade kletterten (meine Waden dankten es mir). War schon ein Heidenspaß.
Für die mächsten 2 Tage in Cusco nehme ich mir mal schnell mein dort gekauftes neues Reisetagebuch zur Hand und zitiere:
„[...]und anschließend, um unsere entmuskelten Körper wieder auf Vordermann zu bringen, zur 1-stündigen Full-Body-Massage (15 Soles, 3,75 Euro). War ganz entspannt. Aber nicht nur. Dafür, dass mir die Tante drei mal hocherotisch „it's all right... hmmm?mm?“ ins Ohr gehaucht hat und eine Peru-Thai-Mische mich höflich und irgendwie ganz selbstverständlich mit den Worten „Do you have a Girlfriend?“ begrüßt hat, musste ich mich mit leichter Angst kneten lassen.“ anschließend waren wir noch im Inka-Museum.
Ja, das war ein schönes Kontrastprogramm in Cusco. Zurück bin ich übrigens mit dem erste Klasse Busunternehmen „Cruz-del-Sur“. Hat sich für die 100 Soles (25) super gelohnt, macht bitte nichts anders. Julia will ich demnächst noch in Arequipa besuchen.

Canete
Wieder Kontrastprogramm erwartete mich 3 Tage nach Cusco, als ich mit einigen Jugendlichen meines alters in eine Stadtnahe Provinz fuhr, um die Familie eines Volontarios dort zu besuchen. Ich kann nur sagen, ich habe noch nie so einen tristen Ort gesehen. Ich wurde schnell von einem Deprie-Heimweh-Gefühl übermannt, es war einfach krass, Armut, überall spürbar. Das Haus ohne Boden, nur mit Erde, lag zwar direkt am Meer, war aber nahezu Fensterlos, kalt, ja und vor allem dunkel. Wenige Menschenseelen, die Küste, bestückt mit Faustgroßen Steinen, statt Sand und Tieren, größtenteils am Verwesen. Direkt am Meer lag halt einfach ein riesiger Brocken widerliches Fleisch (Kuh/Pferd?). Kakerlakies gabs natürlich auch, niedlich. IM BETT. Die Gastmutter war voll lieb und hat mir eine Flasche Pisco geschenkt und uns lecker Essen gemacht. Am nächsten Tag waren wir in Lunahuana Kanu fahren. Es war eine Freude nach geraumer Zeit von Wasser beperlt zu werden. Beim Kauf einer Flasche Wasser habe ich von dem verhutzelten Opa im Laden noch 3 Zitronenbonbons hinzu bekommen. Voll Süß. Ich habe mich wie ein Kind gefreut. Wie er so da stand, kein Wort sagt, mich mit seinen Lachfältchen einfach so warm anlächelt...
Am Abend noch Salsa im Tanzhaus und am Sonntag ging es wieder zurück, ins nun schönere Lima.

Die Arbeit
Die letzten 3 Wochen seit dem, gingen etwas gemächlicher zu, ich habe mich vorrangig versucht auf meine Arbeit im Krankenhaus „San Martin Rebagliati“, dem Größten in Lima, zu konzentrieren.
Die Arbeit mit überwiegend Kindern hat mir anfänglich Spaß gemacht, doch jetzt
macht sie mir zunehmend mehr Spaß. Bislang habe ich noch nicht alle Bereiche in meinem Projekt („Kurame“, Quechua, heile mich) kennengelernt, bis jetzt aber viel Freude mit überwiegend kreativen, größtenteils Selbstgestellten, Aufgaben gehabt. Im Krankenhaus gibt es ein kleines buntes Büro, welches den Voluntarios des Projektes vorenthalten ist. Es gibt circa 200 Freiwillige, die alle Studenten in Lima und durchschnittlich 21 Jahre alt sind. Im Gegensatz zu uns Deutschen arbeiten sie nur 2-3 Stunden, neben dem Studium im Projekt, wir von Dienstag bis Freitag von 9-15 bzw. 11-18 Uhr. Ich habe mir nicht nur die Haare auf 9mm geschnitten, sondern mir schon in der 2. Woche für gutes Geld eine Gitarre gekauft. Zu meinem Musikprojekt komme ich gleich, denn das ist im Projekt eigentlich nicht die Regel. Üblicherweise deckt man (der Volontariado) sich vorab im officina (Büro) mit Spielen/Farbstiften/Büchern/Blättern/Mandalas ein und wandert gemütlich zur Pediatria (Kinderstation) oder Oncologia (Kinderkrebsstation) und sucht sich (oft mit einem anderen Freiwilligen zusammen) ein Kind aus, mit dem man dann 10- 60 Minuten Spielt und redet.
Da ich aber drei mal so lang wie die meisten anderen Peruaner arbeite, habe ich schon versucht alternative Arbeitsfelder zu ergründen. So war ich schon in der Stadt und habe einige Spielsachen gekauft (zb. Eine Holzpuppe zum Spielen und ein Holz-Konstruktionsset für einen Helikopter). Das Heli-Projekt war der Renner, ich habe selten so strahlende Augen wie bei den Jungs gesehen, mit denen ich getüftelt habe. Es geht also auch darum, sich selber Aufgaben zu suchen. Die Gitarre ist seit letzter Woche mein treuer Begleiter. Es macht viel Spaß für die Kinder zu spielen und manchmal auch zu singen, selbst wenn sie mich nicht verstehen, weil sie kleiner sind, oder einfach nur still daliegen, weil sie zu schwach sind sich zu bewegen. Ich glaube nicht das es ein besseres Medium als das der Musik gibt, um an ein Kind heranzutreten. Es ist eine Art der Kommunikation, nicht zu aufdringlich, selten nichtssagend und immer auf eine Weise die Distanz wahrend, um nicht zu nah zu kommen und dem Kind mit seinem Schicksal weh zu tun. Gestern habe ich zwei Frauen aus einem anderen Projekt in der Oncologie getroffen, mit denen ich wenn es möglich ist, Mittwochs zusammen musizieren möchte (eine von ihnen ist aus Deutschland, sie spielen Violine/Harfe). Doch egal welches Instrument man nun spielt, ich glaube an die Kraft der Klänge. Sie sagte, es sei auch die Musik, welche die Kinder hier, wenn es denn passiert, auf eine schöne Art und Weise in den Tod begleiten könne.
Die nächste Zeit würde ich auch gerne, in nicht allzu weiter Zukunft, ein Meditationsprojekt starten.

Meine schönsten Momente bisher:
-heute, ein 13-Jähriges Mädchen, dass selbst auch Gitarre spielt, hat sich total über „Hey Jude“ gefreut, die Mutter über „house of the rising sun“, eine sehr schöne Atmosphäre. Anschließend haben mich die beiden noch auf ein Fest im Krankenhaus mitgenommen.
-als ein so süßes Kind, mit Downsyndrom, auf der Krebsstation, aufgehört hat zu weinen, als seine Mama es mir auf den Arm gegeben hat.
-Das Kennenlernen von Sandra und ich glaube Gonzales, zwei Kindern die mit Versorgungsmaschinen jeden Tag leben müssen. Wir haben Fotos gemacht und etwas GTA 4 gespielt.
-Insgesamt einfach zusammen mit anderen Freiwilligen mit Kindern unterhalten (zb. Zusammen mit Naydu mit einer 14 Jährigen über Musik, Justin B., Familie, Lieblingsessen, Hobbies)

Insgesamt freue ich mich auch immens, wenn sich Leute hier für mich und meine Kultur interessieren. Auch wenn ich mit der spanischen Sprache mittlerweile gut zurechtkomme und relativ viel verstehe, gibt es manchmal Sprachschwierigkeiten. Vor allem manche Leute die ich schon länger kenne, bemühen sich nicht mehr wirklich, langsam und verständlich (slang) zu sprechen, dass ich das wichtigste verstehe; so komme ich mir ein weiteres mal wie ein Ausländer vor, der ich nun mal bin. ABER es gibt auch sehr viele ( mehrere Duzend) Peruaner im Projekt, mit denen ich sehr gut kommunizieren kann. Das freut mich sehr, liegt aber natürlich vor allem daran, dass ich a) Deutsch und b) ja, nunmal wie jeder Euromensch einen Gewissen Reiz für manches Männ- oder weiblein darstelle (die meisten freuen sich wirklich über den außergewöhnlichen Kontakt wie es mir scheint... wie es wohl ist, wenn man aussieht wie Hack?). Ich glaube es wäre echt schlimm wenn ich (so richtig) hässlich wäre.
Das war soweit meine erste Arbeitszeit.

Was ist in Peru alles anders?
Die Lebensumstände betreffend, einiges:

-Es gibt leckers Essen, an das man sich wirklich gewöhnen kann. Und sehr schöne Märkte. Wenn ich kochen könnte, könnte ich gut kochen. Obst: Ich verschlinge jeden Tag mindestens zwei Mangos, in einem gierigen, ja, fast animalischen Akt. Hinzu kommen für zwei Tage eine Ananas und wann immer es geht Bananen und Maracujas und andere strange Früchte.
-Wäsche waschen in Wäscherei (teuer)
-Musik: Es gibt so eine Schicht unter peruanischen Jugendlichen, die eine wirklich s.c.h.reckliche immergleiche Monotone Machomusik hören. (Es wird IMMER auf das erste und dritte achtel betont, mit hölzernem Bass)
-Klopapier in einen Eimer
-Straßen sind schmutzig, auf den Avenidas schwebt Benzin, dass man kaum atmen kann (aber nur auf den großen)
-in Lima speziell, immer gleiches Wetter, nie, nie, nie, nie Regen.
-Bildungssystem: Eigentlich können sich nur die wohlhabenden Bildung leisten. Nur Privatuni taugen was. Ich war schon in einer staatlichen: heruntergekommen, untaugliches Material, man muss sich alles Ausdrucken und selber lernen.
-Es herrscht ein ganz anderer Maßstab in Bezug auf Geld. Viele Dinge sind sehr Preiswert (zum Glück Obst, zum Unglück Benzin) Viele Dinge aber auch wunderlich teuer (so Schokolade und Milch)
-Geld war bei den etwas ärmeren Peruanern bisher immer irgendwie ein (wennauch unangenehmes) Thema (da wird auf leihen und spendieren spekuliert, mein lieber Mann...)
-Alles mit Reise
-Verkehr macht mir Angst
-Peruaner überschreiten manchmal, aber selten deutsche Gewohnheitsgrenzen (mich hat ein Peruaner am Anfang dauernd am Arm über die Straßen geführt, dass war schon irgendwie nervig und Paradox)
-Menschen sind allgemein eher Misstrauisch gegenüber allem, beim kleinsten Zukommen, aber sehr aktiv zu reden oder etwas zu unternehmen und begeistert. Trotzdem muss man oft kurz abwägen ob die Person nun Vertrauensvoll ist oder nicht.
-andere Sicherheitsbedingungen bei der Stromversorgung
-für manche Einheimischen ist Hygiene nicht so wichtig; sie mocken dementsprechend.
-Man wird veräppelt und bekommt Falschgeld

Weitere Neuigkeiten:
Wir waren neulich auf dem Oktoberfest in Lima. Da war es lustig und als ich etwas umhergelaufen bin habe ich viele Peruaner gesehen, die so taten, als wären sie Deutsche. Und Deutsche die auch so taten. Und dann habe ich überraschenderweise noch jemanden getroffen, in dieser großen Stadt: Meinen Ex-Klassenkameraden Paul, den ich hier, genauso wenig wie irgendjemanden anderen den ich kenne, wirklich nicht erwartet hätte. Ein großer Zufall! War ein sehr spaßiger Abend.
Morgen gehe ich mit einem Peruaner den ich über seine Kranke Mutter im Hospital kennengelernt habe, und der selber Schauspieler ist, ins Kino. Er war von meinem Interesse an künstlerischem Ausdruck durch Musik sichtlich begeistert („we both have a dream, to live for“) und hat es sich glaube ich vorgenommen, diesen Traum wahrwerden zu lassen. Ein lustiger typ. Und ein anderer aus meinem Projekt wollte noch surfen gehen und herum „hang-around“-en.
Zudem habe ich ja auch noch Freunde meiner Familie in Miraflores die ich auch noch connecten muss.
Apropos Miraflores: Dahin werde ich, wenn alles denn klappt, hoffentlich in eine (verhältnismäßig günstige) Wohngemeinschaft ziehen, hoffentlich schon diesen Monat. Dort ist es „sehr sicher“, Meeresnah und sehr hübsch. Ja, die letzten 2 Wochen waren z.t. Mit stressiger Wohnungssuche gefüllt. Hier in Pueblo Libre ist es schön, mein Vermieterehepaar ist aber so gar nicht wie man sich Peruaner vorstellt (und sie sehen auch nicht so aus), nur am klagen, über alles und jeden. Weg hier.
Zudem will ich zum nächsten Monat mit Fitness anfangen, zum Ausgleich.
Ich habe mir eine Bücherliste geschrieben, die ich gerne lesen würde (unter anderem Henry Millers „Der Wendekreis des Krebses“ und ein paar ausgezeichnete Nobelpreisbücher), wenn ichirgendwie Zeit habe.
Sonst bleibt noch zu sagen, dass ich 3 Tage Bauchweh hatte (stark) wegen rohem Fisch von der Straße (Ceviche), selbst schuld
und ich, wie noch nie zuvor, deutsche Nachrichten, Sendungen, Filme, Reportagen, schaue.
Morgen steht Matthias Schweighöfers „Friendship!“ an. Hach, werte Heimat.
So stark vermisse ich sie aber nicht. Dafür ist Peru zu atemberaubend einnehmend.
Noch ein kleiner Gedankenexkurs:

Ich realisiere so langsam, dass das hier die mitunter krasseste Erfahrung in meinem Leben werden könnte. Auch weil ich in letzter Zeit eher alleine bin (alleine Wohne) denke ich viel über mich selbst nach und, ja... was ich so bin. Und wie alles so ist. Einerseits bin ich viel am nachdenken und träumen, auf der anderen Seite habe ich manchmal das Gefühl (und das ist nicht ausschließlich positiv, sondern irgendwie auch unheimlich) dass sich meine Wahrnehmung und meine Sicht der Dinge...verschärft. Ich sehe (wie ich es auch schon im Anfangsstadium einstiger Meditation erlebt habe) Dinge und Gedankenprozesse klarer als sonst. Aber vielleicht ist dieses Gefühl auch nur aus letztlich hier gemachten Erfahrungen begründet. (So, ich-schau-jetzt-solangsam-über-den-Tellerrand-mäßig). Strange.
Eigentlich mag ich das gar nicht. Eigentlich will ich doch weiter, in Romantik,träumen.


So, dass reicht jetzt erstmal wieder. Ob ich beim nächsten Bericht wieder nur am träumen bin oder der reine Realist in Persona der die Dinge nur noch objektiv beurteilt, lest ihr vielleicht im nächsten Bericht. Ich habe hier jedenfall Spaß! Schaut doch bald wieder mal rein.
Ah, und einer Sache noch: wenn ihr gerade fertig gelesen habt, schreibt mir doch eine kleine Rückmeldung und wie es bei euch so ist an meine Email.
lucischnuck@hotmail.de
Ich freue mich auf jede Email aus der Heimat!
Grüße, Luca







Samstag, 17. September 2011

1 Woche

Hallo liebe Leute, Freunde und Familie!
Das ist mein Blog, in dem ich, meine Impressionen, klar, manchmal vielleicht auch etwas abstrakt oder verrückt, meine Eindrücke von Lima und überhaupt ganz Peru niederschreiben will. Seit etwas mehr als einer Woche bin ich in Lima. Um meinen Freiwilligendienst mit dem DRK zu leisten und Peru kennenzulernen. Ich hoffe mit dem etwas direkten Einstieg habe ich eure Aufmerksamkeit bekommen. Ich muss zugeben, dass war nahezu die einzige negative Erfahrung die ich bislang gemacht habe. Lima ist echt krass. Das ist vielleicht auch der Grund, weshalb ich jetzt erst schreibe, immer irgendwie unterwegs.
Doch erstmal das wichtigste von Anfang an...
Der Flug über Sao Paolo war lang und ätzend. Die ersten Brasilianischen Städte im dunkel der Nacht und später die Wüsten und Berge vom Flugzeug aus zu sehen, war aber entschädigend. Ich hatte einen wahnsinnig großen Rucksack dabei und wankte etwas planlos mit meinen lieben Mitfreiwilligen Christoph, Lena und Laura aus dem Flugzeug. Mit der Gewissheit dort ab jetzt ein Jahr zu bleiben. Bleiben zu dürfen. Hat ja geklappt, beim Check-out. Alois, unser Koordinator hat uns dann abgeholt und uns mithilfe eines Taxis zu unserer Pension (von Lena und mir) gefahren. Meine Gedanken haben sich sofort in alte Gewohnheitsmuster gekrallt, mit der Gewissheit recht zu haben, dass hier irgendetwas verkehrt läuft auf den Straßen Limas und mir in letzter Konsequenz reizgeschwängerte Fragen gestellt, warum der Typ um gotteswillen so rasen muss, dauernd hupt und überhaupt auf alles scheißt. Aber irgendwie war das auch wieder abenteuerlich und mir wurde schon nach wenigen Kurven klar, dass hier 10000 Km von Deutschland sowieso alles anders ist und es so und nicht anders richtig ist. Bei Frau Rosa wohnen wir auch jetzt noch und da liege ich gerade auf dem Bett und schreibe. Als wir ankamen, lugte die Putzfrau von Rosa nach mehrmaligem Klingeln in meinen Augen neugierig aber auch etwas nervös hinter der schweren Metalltür hervor, begrüßte uns jedoch herzlich. Das Haus in dem Rosa mit ihrem Mann lebt und Zimmer an Langzeitfreiwillige vermietet, war jedoch, auch wenn es Räumlichkeit des Mittelstandes war, recht spartanisch eingerichtet. Auf den ersten Blick angenehm wohnlich, waren die drei Zimmerauf dem Dach, wie wir vier zumindest festellten, nicht für längere Zeit bewohnbar (Wellblech auf Holz, graue fensterlose Zimmer). Ein nach langer Putzaction gesäubertes Zimmer (ich habe noch nie so einen dreckigen Parkettboden bestaunt) im ersten Stock ist für die nächste Zeit aber annehmbar, auch wenn wir mehr oder weniger zu zweit in einem Raum schlafen. Naja, Peruaner machen es ja auch nicht anders. Cooles Zimmer erstmal.
In den ersten drei Tagen haben wir uns einen Überblick über Lima verschafft, unter anderem auf dem Berg St.Christobal. Ich habe selten etwas so überwältigendes erlebt, weil Lima einfach sooo groß ist! Und irgendwie habe ich mich auch etwas erschlagen gefühlt und etwas klein, in Relation.
Wir haben jetzt noch 2 Wochen Spanischkurs bei Elizabeth, einer sehr netten Universitätsprofessorin und Privatlehrerin. Unterricht und "Lima/Peru-kunde" bei Flor, unserer zweiten Koordinatorin und unheimlich netten Einheimischen wechseln sich ab. Vormittags Unterricht, danach Unternehmungen mit Flor. Seit der Komplettreinigung unseres Zimmers fühle ich mich wie MacGyver. Auch wenn unsere "Gasteltern" bzw. Vermieter nett sind, fehlt es hier an allem. Möbel aus den anderen Zimmern staffieren das Zimmer aus, eine Tischdecke dient als Teppich und so wird herumimprovisiert bis es hier für limatische Verhältnisse recht Deluxe aussieht. Die Dusche hat mich am dritten Tag etwas geschockt. Wir haben zwei; unten kommt richtig wenig Wasser raus, oben auf dem Dach mehr. Aber ich hätte die unisolierten Kabel bemerken müssen, und das Flackern in dem Duschkopf, in dem das Wasser warm gemacht wird. Ich habe es geahnt und wollte vielleicht auch deshalb ersteinmal nur weg von dem Haus. Aus Trotz, weil es Lima mir zum ersten richtig gegeben hat. Aber aus Fehlern lernt man ja schließlich, in Lima sind die Regeln halt etwas anders. Halt, nein, ich habe nicht dazugelernt. Auf fast jedem Haus sind Stromdrähte befestigt, um Einbrecher abzuhalten. Ich habe die zwei Drähte für eine Wäscheleine gehalten (wieso auch immer?), durchgeschaut um mir mal die Nachbarschaft anzuschauen, bis ich merke das mein Hals von zwei Hochspannungsleitungen umsäumt ist. Der Strom war aus, aber ich kam mir recht dumm vor. Ich hatte plötzlich das ungewisse Verlangen dieses Jahr nicht zu sterben. Aber besser früher vorsichtiger werden, als später. Die Familie hat wenig und bekocht uns auch nicht. Dh. wir gehen essen oder kochen uns was (zb. mein leckeres Rührei.) Es gibt hier viel Reis und Hühnchen und alles verdammt billig. Heute waren wir mit Flor und Eduardo (einem coolen Peruaner, der ein Homestudio hat, dass wir Montag besuchen, yippi!) gut für 10 Soles Chinesisch/Peruanisch essen. 10 Soles sind 2,50 €. Samstag Abend waren wir in einigen Bars und ich wurde Esskulturell beschockt. Es gab Pisco Sour (lecker) und Kartoffeln und richtig, richtig zartes Fleisch am Spieß. Heute hat mir Eduardo mir nichts, dir nichts erzählt, dass ich ein (Kalbs?) Herz gegessen habe! Eduardo wußte nicht, dass ich vor einem halben Jahr ein Schweineherz seziert habe, in Bio. Echt widerlich. Sonst sind hier aber alle ganz cool. Ich freue mich schon sehr auf die Leute in meinem Projekt. Morgen treffen wir die Organisatoren im Krankenhaus. Die Mitarbeiter in dem Projekt "Kurame" sind eher jung; ich freue mich schon die Jugendlichen kennen zu lernen. Wir haben auch schon Laura und Christoph in ihrem Projekt kennengelernt, einem großen selbstversorgergenden Kinderheim. Die Kinder sind zwischen 5 und 15 und wahnsinnig süß. Wir haben sie bei den Hausaufgaben betreut und Fußball gespielt.Ich habe selten so kleine Flitzer gesehen... Sie waren sehr begeistert von meinen Oberarmmuskeln und Gesprächsthemen über "Chica's". Spanisch geht auch voran, ich kann schon vieles verstehen und selber schon ein bisschen konjugieren. Das Wetter ist in Lima übrigens immer etwas bewölkt zur Zeit. Es regnet nie und allzu viel Luftfeuchtigkeit gibt es nicht. Nachts wird es dann doch ziemlich kalt. Ab November, wenn der Sommer started wird es dagegen angeblich sehr warm. Die nächsten Tage wollen wir vielleicht nach Ica, Sandboarden, in die Wüste. Lima ist ein Kessel, außerhalb, 100 km im Umkreis weiter ist Sonne. Die vermisse ich schon etwas, unter anderem. Die unglaubliche Vielseitigkeit Limas habe ich vor allem auf dem Markt kennengelernt. Es gibt sehr viele verschiedene Früchte und Gemüse.
Ich freue mich auf neue Menschen im Projekt, dass ich das Bussystem verstehe, noch mehr Früchte, besseres Spanisch, mehr Gewohnheit, viel neues. Die erste Woche ist schon vorbei.
Alles Liebe, bis jetzt! Euer Luca

Montag, 12. September 2011

Prolog

BBBBBRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRZZZZZZZ!

Das das geschilderte Gesamtbild meiner Heimat wohl etwas überzogen war (siehe "schreckliches Deutschland") merkte ich gestern schnell, als mir ein Peruanischer Duschkopf ungebremst gefühlte 500.000 Volt in den Kopf schoss.

Freitag, 2. September 2011

Ausreise

Das Ausreiseseminar geht zuende. In 6 Tagen bin ich endlich draussen; weg vom kalten, unfreundlichen, kurzum "schrecklichen" Deutschland. Es geht bald los!